Rheinische Post: Krise der Linken = Von Eva Quadbeck
Düsseldorf (ots)
Der Machtkampf bei den Linken ist nur das Symptom für die schwere Existenzkrise der Partei. Den Linken fehlen schon lange Themen und Sinnstiftung. Vor allem bei den jüngsten Landtagswahlen haben sich auch die Wähler abgewendet. Ihr Wiedereinzug in den Bundestag 2013 ist unwahrscheinlich. Denn mit dem Parteitag Anfang Juni werden die widerstreitenden Flügel in der Partei kaum befriedet werden können. Sollte tatsächlich Sahra Wagenknecht beim Parteitag überraschend ihren Hut in den Ring werfen und die Partei übernehmen, wird ein Neuanfang nicht möglich sein. Wagenknecht steht für die Vergangenheit der Partei in der Tradition der SED. Viele Jahre war sie Sprecherin der parteiinternen "Kommunistischen Plattform". Ihre Mitgliedschaft dort ruht, losgesagt hat sie sich offiziell nicht. Mit Wagenknecht würde sich die Partei auch noch mehr auf einen harten Kern linksradikaler Wähler verengen. Die Protestwähler gehen ohnehin inzwischen zu den Piraten. Eine Chance zum Überleben hätte die Partei nur, wenn sie sich realpolitisch ausrichten und sich eine Option als Bündnispartner für SPD und Grüne schaffen würde.
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