Rheinische Post: Selektion von Babys
Düsseldorf (ots)
Ein Kommentar von Eva Quadbeck:
Hauptsache gesund - ist so ein Spruch, den werdende Eltern oft hören. Früher lag es allein in Gottes Hand, ob ein Kind gesund, krank oder mit Behinderung zur Welt kam. Heute kann die Medizin für Mutter und Kind viel Segensreiches tun, damit beide nach der Geburt gesund und glücklich vereint sind. Doch je mehr die Medizin kann, desto schwieriger wird es, ethische Grenzen einzuhalten. Der neue Bluttest für die Mutter zur Ermittlung des Down-Syndroms beim Neugeborenen ist ein weiterer Schritt in eine Gesellschaft, die gesunde Kinder als selbstverständlich erachtet. Ein weiterer Schritt hin zur vorgeburtlichen Selektion von lebenswertem und lebensunwertem Leben. Zur Einordnung des Tests sei gesagt, dass er nur für Risiko-Gruppen gedacht ist und wegen seines hohen Preises von mehr als 1200 Euro in der Breite zunächst keine Anwendung finden wird. Aber er ist da und die Chancen, dass er sich durchsetzt, sind sehr groß. Mit jeder neuen Methode vorgeburtlicher Diagnosen sinkt die Hemmschwelle zur Abtreibung. Denn welche Konsequenz soll eine solche Untersuchung sonst haben, als die Babys mit Behinderung zu selektieren?
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