Rheinische Post: ZdK-Präsident Glück: Verbot des Bluttests für Down-Syndrom ist unrealistisch
Düsseldorf (ots)
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, hält ein Verbot der neuen Bluttests bei Schwangeren zur Diagnostik des Down-Syndroms für unrealistisch. Glück sagte gestern gegenüber der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post (Freitagsausgabe), er könne sich nicht vorstellen, dass, nachdem die Fruchtwasseruntersuchung nicht verboten sei, ein im Vergleich dazu weniger risikoreiches Verfahren untersagt werden könne. Insgesamt sieht der ZdK-Chef auf die Menschheit moralische Fragen ungeheuren Ausmaßes zukommen. Die neuen bioethischen Problemstellungen würden die größten ethischen Herausforderungen für alle Menschen werden, weil schwierigste Gratwanderungen zwischen neuen individuellen Heilungschancen und Gefährdungen des Lebensschutzes am Anfang und am Ende des menschlichen Daseins zu bewältigen seien. Es sei noch nicht absehbar, ob und wie die Menschheit ihr wachsendes Wissen auf dem Feld der Biotechnologie verkrafte. Glück plädierte für eine Gewissensschärfung in dem Sinne, dass jede Abschwächung des Lebensschutzes, jedes Abwägen zwischen lebenswertem und lebensunwertem Leben letztlich im Interesse aller Menschen verhindert wird. "Sonst", so der ZdK-Präsident, "geraten wir alle auf eine gefährliche Rutschbahn."
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