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Rheinische Post: Ärztliche Kontrolle

Düsseldorf (ots)

In nur einem von 2500 Fällen der Organtransplantation ist es in den vergangenen zehn Jahren zu strafrechtlich relevanten Manipulationen gekommen. In diesem hochsensiblen Bereich ist allerdings jede Unregelmäßigkeit eine zu viel. Den Verzweifelten, die auf ein Spenderorgan warten, muss die Gesellschaft zumindest die Zuversicht geben, dass es bei der Vergabe des knappen Guts gerecht zugeht. Daher ist es zu begrüßen, dass der Gesundheitsminister angesichts der Vorfälle in Göttingen und Regensburg rasch gehandelt hat. Die Beschlüsse von gestern sind ein richtiger Schritt. Die Kontrolle über die korrekte Vergabe der lebensrettenden Organe muss bei den Ärzten bleiben. Denn bei der Organspende muss schnell und nach medizinischen Gesichtspunkten entschieden werden. Dass ausgerechnet eine staatliche Stelle mögliche Betrüger aufspüren könnte, ist zweifelhaft. Schwierig wird es, das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen. Es bleibt zu hoffen, dass für die Mehrheit die Not der Kranken schwerer wiegt als die Sorge vor Manipulation. 12 000 Todkranke, die auf ein Organ warten, sind trotz der Vorfälle ein gutes Argument dafür, sich einen Organspendeausweis zuzulegen.

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