Rheinische Post: Romney bleibt vage
Düsseldorf (ots)
Kommentar von Frank Herrmann
Hat Mitt Romney seine Chance nun genutzt? Ist er den Amerikanern sympathischer geworden? Hat er sein inhaltliches Profil schärfen können? Unterm Strich sind die Wähler kaum klüger, als sie es vor dem republikanischen Parteikonvent in Tampa waren. Wie ein Präsident Romney die ersehnte Wirtschaftswende herbeiführen will, das wissen sie immer noch nicht. Gewiss, der Kandidat hat sich weichgezeichnet, durchaus gekonnt. Geschickt hat der Herausforderer die Wechselwähler umgarnt, die sich in der Aufbruchsstimmung des Jahres 2008 von Barack Obama mitreißen ließen. Trotzdem, bei den Sympathiewerten kann der Republikaner seinem Rivalen nicht das Wasser reichen, woran sich bis zum November wohl kaum etwas ändern wird. Dennoch kann Romney gewinnen, dann nämlich, wenn ihn eine Mehrheit für kompetenter hält als den Amtsinhaber. Der kühle Boss, er muss sich nicht aufs Schulterklopfen verstehen. Hauptsache er weiß, was zu tun ist, um die Arbeitslosigkeit zu senken und die ausufernde Staatsverschuldung zurückzudrängen. Glaubwürdige Alternativen zu skizzieren, genau das hat Romney in Tampa freilich verpasst. Den vagen Sprüchen muss bald Konkretes folgen, will Romney die Wähler der Mitte zum Wechsel bewegen.
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