Rheinische Post: Kommentar: Aids bleibt gefährlich
Düsseldorf (ots)
Die Fortschritte bei der Behandlung der Immunschwächekrankheit Aids sind in den wohlhabenden Ländern gewaltig. Heute können die Betroffenen trotz ihrer schweren Diagnose ein halbwegs normales Leben führen - falls sie den nötigen Medikamentencocktail gegen das Virus gut vertragen. Etwa 18 000 Menschen in NRW profitieren derzeit davon, nicht allen geht es gut. Aber sie können mit und trotz HIV leben, das war vor einem Jahrzehnt so nicht zu erwarten. Aber ein wichtiges Ziel liegt immer noch in weiter Ferne: ein Impfstoff gegen Aids. Der therapeutische Erfolg gibt keinen Anlass für Entwarnung. Aids ist nicht besiegt. Jedes Jahr gibt es ungefähr 2700 Neuerkrankungen in Deutschland. Das ist keine Bagatelle, und so ist Vorsorge weiter wichtig. Jahrzehntelang haben Gesundheitsaufklärer dieses Tabu-Thema mühevoll ans Licht der Öffentlichkeit gezogen. Die Feststellung, dass Kondome nun nicht mehr nötig seien, erweist der Vorsorge einen Bärendienst. In festen Beziehungen mögen andere Regeln gelten, aber allgemein bleibt die Verwendung von Kondomen der richtige Weg. Erst wenn Ansteckungszahlen sinken, kann man anderer Ansicht sein. Und ganz nebenbei: Kondome schützen auch vor anderen Geschlechtskrankheiten.
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