Rheinische Post: Schüler schützen
Düsseldorf (ots)
Kommentar von Christian Schwerdtfeger
Monatelang sind Schüler eines Duisburger Berufskollegs ohne ihr Wissen von einem radikalen und deutschlandweit bekannten Salafisten unterrichtet worden. Erst durch einen anonymen Hinweis flog die wahre Identität des Mannes auf, dem Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Qaida nachgesagt werden. Der Vorgang zeigt, wie leicht es offenbar für Sympathisanten einer kriminellen Vereinigung ist, durch das Kontrollnetz der Behörden zu schlüpfen. Die zuständigen Aufsichtsgremien haben auf ganzer Linie versagt. Es darf nicht sein, dass ein so bekannter Salafist wie Marcel K., dessen Ansichten im Internet mühelos einzusehen sind, als Lehrer an einer Schule arbeiten kann. Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Kinder in staatlichen Einrichtungen sicher sind vor Ideologen, die unseren Rechtsstaat verachten und öffentlich Gewalt propagieren. Verbote für Vereine und Großrazzien gegen Salafisten reichen nicht aus. Die radikale Szene ist längst mitten in der Gesellschaft angekommen. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) muss dringend für eine bessere Verzahnung der einzelnen Ministerien sorgen. Denn K. war zwar dem Verfassungsschutz als Salafist bekannt, nicht aber dem Schulministerium.
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