Rheinische Post: Gefährlicher Salafist = Von Gregor Mayntz
Düsseldorf (ots)
Sechs Jahre - es klingt nach einem harten Strafmaß, mit dem das Bonner Landgericht die Gewalttat eines radikalen Islamisten gegen drei Polizeibeamte geahndet hat. Der Salafist war im gesteuerten Aufruhr gegen die Mohamed-Karikaturen-Provokation in Bonn in diesem Frühjahr mit dem Messer auf die Beamten losgegangen. Zwei hatte er mit tiefen Schnitten schwer verletzt. Nach der Feststellung des Gerichtes hätten die Polizisten um ein Haar auch verbluten können. Sechs Jahre sind ein klares Signal, dass der Staat radikalreligiös motiviertes Wüten nicht hinnimmt. Aber das Strafmaß steht nicht nur unter dem Vorbehalt der Revision, könnte nicht nur in eine Ausweisung des 26-jährigen Deutsch-Türken münden. Es ist auch zu befürchten, dass es seinen Zweck verfehlt. Denn der Salafist erkennt das Gericht nicht an, will sich nur dem Urteil Allahs stellen und bedauert nur eines: dass sein Messer nicht noch schärfer gewesen ist. Damit bringt er sich bewusst in die Nähe von Mordmotiven. Dass er trotz Anratens seines Anwaltes jegliche Äußerung von Reue ablehnte, lässt erschaudern. Da ist einer willens, jederzeit erneut zuzuschlagen. Das zeigt die Grenzen des Strafrechtes bei fanatisierten, brandgefährlichen Islamisten.
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