Rheinische Post: Brandstifter Nordkorea
Düsseldorf (ots)
Kommentar von Helmut Michelis
Hunde, die bellen, beißen nicht - hoffentlich trifft dieses alte Sprichwort auch auf Nordkorea zu. Zwar ist die Welt an das Säbelrasseln der schwer begreifbaren Diktatur auf der koreanischen Halbinsel mittlerweile seit Jahrzehnten gewöhnt. Doch diesmal droht Kim Jong Un zu überziehen. Denn nach der unglaubwürdigen Androhung eines Atomwaffeneinsatzes und der Aufkündigung des Waffenstillstands mit dem Süden sind die verbalen Attacken wohl nicht mehr steigerungsfähig. Was aber geschieht, wenn Kim Jong Un begreift, dass er sich nun als bloßer Maulheld zu entlarven droht? Die Chinesen, die als wichtigster Partner Nordkoreas bislang bei allzu schrillen Provokationen vermittelnd eingreifen konnten, wirken diesmal erschreckend ratlos. Sie scheinen die Geduld zu verlieren mit dem irrationalen kleinen Nachbarland. Doch nur Peking kann jetzt mäßigend auf das nordkoreanische Regime einwirken, das ohne die regelmäßigen Hilfslieferungen aus China nicht überleben würde. Diese Abhängigkeit sollte Peking notfalls als Druckmittel nutzen, bevor eine ganze Region in Flammen steht.
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