Rheinische Post: Aktionärsdemokratie
Düsseldorf (ots)
Union und FDP begegnen der Debatte über Exzesse bei Managergehältern mit einem Bekenntnis zur Stärkung der Aktionärsdemokratie. Das ist gut, weil es eine ordnungspolitisch saubere Lösung ist. Per Gesetz Maximallöhne für Manager vorzugeben, wie es SPD und Grüne wollten, wäre der falsche Weg. Wer, wenn nicht die Anteilseigner, sollte über die Gehälter der leitenden Angestellten entscheiden? Es liegt an ihnen, Millionenboni und Fantasielöhne zu verhindern. Auch die quasi-öffentliche Debatte auf der Hauptversammlung dürfte disziplinierenden Charakter haben. Und dass die bisherigen Kontrolleure, die Aufsichtsräte, bei den Bezügen und Boni für Manager stets Maß und Mitte gewahrt hätten, darf angesichts der Beispiele der Vergangenheit stark bezweifelt werden. Die Koalitionsspitzen haben zunächst nur einen Grundsatzbeschluss gefasst. Die Vorschläge der Fraktionen waren konkreter. Es wird sich noch zeigen, ob Union und FDP es ernst meinen und ein Gesetz bis zum Sommer vorlegen. Falls nicht, bliebe nur ein bisschen Wahlkampfpopulismus übrig.
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