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Rheinische Post: Italiens letzte Hoffnung = Von Julius Müller-Meiningen

Düsseldorf (ots)

Enrico Letta ist der richtige Mann im richtigen Moment. Weil der stellvertretende Parteichef der Mitte-Links-Partei PD eine politische Persönlichkeit ist, die niemandem so richtig wehtut, wird auch ihm niemand wehtun. Das ist zumindest die Hoffnung, die Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano mit seinem Auftrag zur Regierungsbildung an den 46 Jahre alten Politiker verbindet. Doch es ist eben nur eine Hoffnung. Die politischen Kräfte, die sich in den vergangenen Monaten gegenseitig regelrecht zerfleischt haben, sollen nun zusammenarbeiten. Zugleich muss Letta den zentrifugalen Kräften in der eigenen Partei standhalten. Obendrein hat er sich unnötig schnell mit einem anderen Gegner angelegt: Die Forderung, die EU müsse weniger eine Politik des Sparens verfolgen, sondern für mehr Wachstum sorgen, wird in Berlin nicht auf Begeisterung stoßen. Italiens Politik hat in den vergangenen Wochen erneut viel Kredit verspielt. Sie muss zunächst die eigenen Probleme in den Griff bekommen, bevor sie Forderungen stellt. Und da hat Enrico Letta noch sehr viel zu tun.

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