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Rheinische Post: Lufthansa-Blamage = Von Antje Höning

Düsseldorf (ots)

Welche Blamage! Binnen zwölf Stunden änderte Wolfgang Mayrhuber zweimal seine Meinung zu der Frage, ob er Aufsichtsrats-Chef der Lufthansa werden will oder nicht. Und das ganze Hickhack wurde vom Unternehmen per Pflichtmitteilungen an die Börse ausgebreitet. So unprofessionell erlebte man einen Dax-Konzern selten. Die Lufthansa schiebt die Schuld (ausländischen) Anlegern zu, die Mayrhuber nicht wollten. Das ist zu simpel. Erstens ist es vornehmstes Recht der Aktionäre, über ihre Vertreter im Aufsichtsrat zu befinden. Zweitens haben die Kritiker gute Argumente. Der Österreicher sitzt bereits in sechs Aufsichtsräten. Wie hat er da noch Zeit, einen Krisenkonzern zu kontrollieren? Zudem war er es, der als früherer Vorstandschef die Lufthansa mit in die Krise führte - etwa durch den verspäteten Ausbau der Germanwings. Nun soll ausgerechnet er die Aufräumarbeiten kontrollieren? Mayrhuber hat die gesetzlich vorgeschriebene "Abkühlungszeit" erfüllt, eine Fehlbesetzung bleibt er. So macht der Fall Lufthansa auch deutlich, wo die Schwächen im deutschen Aktienrecht liegen.

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