Rheinische Post: Die Bahn lernt dazu Kommentar Von Reinhold Michels
Düsseldorf (ots)
Den englischen, statt den treffenden deutschen Ausdruck zu benutzen, ist eine Zeiterscheinung und Unsitte, die nicht nur der Deutschen Bahn vorzuhalten wäre. Das riesige nationale Beförderungsunternehmen für jedermann hat es im Vergleich mit weniger im Zentrum der Aufmerksamkeit stehenden Firmen und Firmchen, die glauben, nur englischsprachig könnten sie die Welt umsegeln, nicht einmal besonders toll getrieben. Der Sprach-Unfug war und ist Methode nach alldeutscher Art. Übrigens: Wer Kids statt Kinder sagt, soll sich nicht über den "Counter" bei der Bahn ärgern. Die Bahn, viel besser als ihr Ruf, fiel nur besonders auf mit Anglizismen, die von einer modischen Schminksucht künden, die meint, nur mit Englisch mache man etwas her. Das war mehr lächerlich als kundenfreundlich. Immer wieder angestoßen von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, nimmt nun der tüchtige Bahnchef Rüdiger Grube Abschied von dem Internationalitäts-Getue selbst auf Strecken und Bahnhöfen mit Hintertupfingen-Geruch. Die Bahn fährt (fast) immer, und sie lernt dazu.
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