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Rheinische Post: Zwangsbeglückung für Familien

Düsseldorf (ots)

Die Zeiten, in denen Frauen als Rabenmütter galten, wenn sie sich Familie und Beruf widmen wollten, sind vorbei. Das Bewusstsein der Gesellschaft ist weiter, das Sein oft noch nicht. Zwar wurde schon vor Jahren der Rechtsanspruch auf einen Krippen-Platz vereinbart, der ab August gilt. Doch viele Städte ließen sich Zeit. Mal gibt es zu wenig Plätze, mal kommen Kinder in Containern unter. Und mancherorts werden offenbar Plätze für Über-Dreijährige in Plätze für Unter-Dreijährige umgewandelt, damit die Quote erfüllt wird. Das zwingt Familien, Kinder früher als gewünscht in eine Betreuung zu geben, um überhaupt einen Platz zu bekommen. Diese Zwangsbeglückung stößt gerade bürgerliche Familien vor den Kopf. Auch die Landesregierung spielt eine unrühmliche Rolle. Anstatt die Schulden zu senken, die sie den Kindern in NRW hinterlässt, oder die Kommunen beim Ausbau von Krippen zu fördern, die mehr sind als Verwahranstalten, verschwendet sie ihr Geld, um ein beitragsfreies Kindergarten-Jahr zu ermöglichen. Das braucht niemand. Bedürftige Eltern müssen schon jetzt nichts zahlen, Gutverdiener können sich die Beiträge leisten. Für Land und Kommunen heißt es daher: Nachsitzen.

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