Rheinische Post: Gesundheit als Wirtschaftsfaktor = Von Michael Bröcker
Düsseldorf (ots)
Der weiße Kittel ist der neue Blaumann. Die Zahl der Pflegekräfte in Deutschland wird sich in den kommenden Jahrzehnten drastisch erhöhen müssen, damit die alternde Republik beherrschbar bleibt und das Arbeitskräfteniveau der wirtschaftlichen Wohlstandsjahre gehalten werden kann. Alleine rund 260 000 neue Pflegekräfte werden nach konservativen Schätzungen in den kommenden 20 Jahren benötigt. Um diese Stellen auch besetzen zu können, muss in der Gesellschaft ein Umdenken stattfinden. Die Branche braucht Akzeptanz und eine größere (finanzielle) Wertschätzung. Was für Deutschland einst die Montanindustrie war, was heute noch die Automobilindustrie ist, das wird vielleicht künftig die Gesundheitsbranche sein. Ein dominierender Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber für Millionen. Deshalb haben die Arbeitskräfte in den Kliniken, Senioren- und Pflegeheimen und Hospizen eine bessere Bezahlung für ihre oft psychisch und körperlich schweren Tätigkeiten und zugleich eine höhere Anerkennung insgesamt verdient. Dazu ist auch die Politik gefragt. Sie muss ein solide finanziertes Gesundheitssystem erhalten und Ausbildung und Lehre aufwerten.
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