Rheinische Post: Bei der Bahn gibt es viel zu tun = Von Klaus Peter Kühn
Düsseldorf (ots)
Reserven sind nicht gerade die Stärke der Deutschen Bahn. Nicht nur bei den Fahrzeugen ist fast alles auf Kante genäht, auch bei den Mitarbeitern sind die Reihen zu licht - mit der Folge, dass vier Krankmeldungen auf dem Mainzer Stellwerk eine Landeshauptstadt stundenweise vom Bahnverkehr abkoppeln. Die große personelle Schrumpfkur, die vor 20 Jahren mit der Verschmelzung von Bundesbahn und DDR-Reichsbahn begann, ist längst beendet. In diesen beiden Jahrzehnten gab es aber kaum Einstellungen - mit der Folge, dass die Personaldecke vielerorts dünn wurde und das Durchschnittsalter der Beschäftigten auf mittlerweile 46 Jahren stieg. Der bei der Bahn verbreitete Schichtdienst ist mit steigendem Alter aber besonders fordernd. Hierauf und auf die heranrollende Pensionierungswelle reagiert die Bahn bislang zu zaghaft. Sie stellt zwar ein und bietet lebenslange Arbeitsverhältnisse an, aber die Gehälter sind zum Teil so bescheiden, dass sich Bewerber rarmachen. Mit Blick auf das Mainzer Chaos gilt es zudem, Fahrdienstleiter flexibler (und länger) auszubilden. Es kann nicht angehen, dass ein Austausch des Personals zwischen zwei Stellwerken so gut wie ausgeschlossen ist.
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