Rheinische Post: Weltproblem Fukushima Kommentar Von Helmut Michelis
Düsseldorf (ots)
Für Japan ist die Katastrophe von 2011 noch immer nicht vorbei: Eine partiell ums 18-fache erhöhte Radioaktivität, Löcher in Sammeltanks mit verstrahltem Wasser - fast jede Woche produziert das damals havarierte Atomkraftwerk von Fukushima neue Hiobsbotschaften. Der Name steht, nach Tschernobyl, für das zweitschlimmste Nuklearunglück der Geschichte. Und der Betreibername Tepco ist zum Synonym für Unglaubwürdigkeit geworden. Es ist zwar nicht verwunderlich, dass eine Protestwelle im disziplinierten Japan ausbleibt: Politik, Wirtschaft und Bevölkerung akzeptieren, dass das hoch industrialisierte Land vorläufig weiter auf Atomkraft setzen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein Inselstaat wie Japan kann schließlich nicht wie Deutschland in Nachbarländern Strom zukaufen. Erstaunlich ist aber, dass die Welt wegschaut und selbst die Nachbarstaaten nicht reagieren: Das verstrahlte Wasser läuft unaufhörlich in den Pazifik. Die jüngsten Meldungen lassen nur noch einen Schluss zu: Tepco bekommt die Anlage nicht mehr unter Kontrolle. Die Regierung in Tokio darf nicht mehr länger zuschauen.
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