Rheinische Post: Preis gegen Grausamkeit = Von Matthias Beermann
Düsseldorf (ots)
Die Entscheidung, den Friedensnobelpreis an die Chemiewaffen-Kontrolleure der OPCW zu vergeben, war eine Überraschung, aber eine positive. Anders als seinerzeit bei der Ehrung für den frisch gewählten US-Präsidenten Obama handelt es sich nicht zuletzt mit Blick auf die laufende Mission der OPCW-Inspektoren in Syrien auch nicht um Vorschusslorbeeren. Vielmehr wird gewürdigt, dass die bis vor kurzem in der Öffentlichkeit so gut wie unbekannte Organisation in den vergangenen Jahren die Vernichtung von 80 Prozent der weltweiten Chemiewaffen-Bestände überwacht hat. Gewiss fällt es leichter, sich mit einer einzelnen, charismatischen Persönlichkeit zu identifizieren, als mit einer technokratischen Kürzel-Organisation. Und viele werden jetzt ihrer Enttäuschung darüber Luft machen, dass nicht die junge pakistanische Aktivistin Malala Yousafzai ausgezeichnet wurde, die die Ehrung sicherlich ebenso verdient hätte. Aber der Nobelpreis für den Kampf gegen die wohl grausamste Massenvernichtungswaffe, zu deren Opfern vor allem Zivilisten gehören, bleibt eine gute Wahl.
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