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Rheinische Post: Kommentar
Digitale Nachrüstung = Von Godehard Uhlemann

Düsseldorf (ots)

Geheimdienste saugen Informationen auf wie Staubsauger den Dreck. Das ist ihr Wesen. Alle Länder dieser Welt verfügen über solche Staubsauger. Doch um welche Informationen geht es? Wer sein Gemeinwesen schützen will, hat ein berechtigtes Interesse daran zu wissen, ob ihm jemand und - wenn ja - wie Schaden zufügen will. Heute wird flächendeckend aber so ziemlich alles abgehört, angezapft, aufgezeichnet, analysiert und archiviert. Das ist technisch möglich, und Wissen bedeutet bekanntlich Macht. Zu glauben, durch No-Spy-Abkommen mit den USA oder den Briten sei das Problem gelöst, irrt. Russen, Chinesen, Israelis oder andere Nationen tun es auch. Und die Deutschen? Sie natürlich ebenfalls. Wer jeglichem Ausspionieren den Riegel vorschieben will, wird scheitern. Er kann das Problem allenfalls eingrenzen und die Risiken minimieren. Wer sich gegen die Auswüchse des Ausspähens schützen will, muss digital nachrüsten. Das wird teuer. Es fördert aber auch seine intellektuelle Innovationskraft. Moralische Entrüstung hilft da wenig.

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