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Rheinische Post: Kommentar
Französischer Gendarm = Von Sylvie Stephan

Düsseldorf (ots)

Nach Mali nun also Zentralafrika. Es wirkt wie eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet François Hollande schon zum zweiten Mal in seiner kurzen Amtszeit zum Militäreinsatz in Afrika bläst. Derselbe Hollande, der noch 2012 verkündet hatte, dass es mit der Rolle Frankreichs als "Gendarm in Afrika" vorbei sein werde. Doch nun steht Paris abermals an vorderster militärischer Front in Zentralafrika. Es zeigt sich, wie schwer man sich damit tut, die alten Dämonen abzuschütteln. Zum einen hat Frankreich Interessen in dem rohstoffreichen Staat. Zum anderen sieht es sich als ehemalige Kolonialmacht in der Pflicht, das grausame Blutvergießen dort zu beenden. Das ist schon deshalb angemessen, weil Frankreich einen Teil der Verantwortung dafür trägt, dass das Land im Laufe der Jahre immer weiter im Sumpf versunken ist. Eine Ausweitung des Konflikts, in dem es bereits Hunderttausende Flüchtlinge gibt, könnte die gesamte Region destabilisieren. Daher ist es nur folgerichtig, wenn Frankreich jetzt militärisch aktiv wird - zumal es die Rückendeckung des UN-Sicherheitsrats hat.

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