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Rheinische Post: Kommentar
Neue Schwarzarbeit = Von Antje Höning

Düsseldorf (ots)

Die jüngste Statistik spricht eine klare Sprache: Seit Deutschland die Minijobs reformiert und Hatz IV als unattraktive Fürsorgeleistung eingeführt hat, ist Schwarzarbeit auf dem Rückmarsch. Entsprach die Schattenwirtschaft einst 17 Prozent des offiziellen Sozialprodukts, ist sie nun auf 13 Prozent gefallen. Beide Arbeitsmarkt-Reformen haben dazu geführt, dass mehr Menschen als bisher legal beschäftigt sind. Das ist gut für die Arbeitnehmer, gut für den Fiskus und gut für die Sozialversicherungen. Diesen Erfolg setzt die Kanzlerin nun aufs Spiel, wenn sie den Mindestlohn einführt. Das vorherzusagen, ist keine unseriöse Spekulation, wie die Gewerkschaften meinen. Dies ergibt sich zwangsläufig aus der Wirkung des Mindestlohns. Wenn die Produktivität eines Arbeitnehmers geringer ist als jene 8,50 Euro, die der Staat als Lohn vorschreibt, hat der Arbeitgeber nur zwei Möglichkeiten: entlassen oder schwarz beschäftigen. Merkel muss aufpassen: Ausgerechnet die bürgerliche Kanzlerin droht in die Geschichte einzugehen als diejenige, die grundlegende Reformen zurückgedreht hat.

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