Rheinische Post: Zu wenig Wohnungen Kommentar Von Birgit Marschall
Düsseldorf (ots)
Bezahlbarer Wohnraum in begehrten Lagen ist immer schon rar gewesen. Das liegt in der Natur des Marktes. Preissprünge bei Wiedervermietungen von 30 Prozent und mehr wie zurzeit gab es allerdings bisher seltener. Die Koalition will das allzu freche Hinlangen der Vermieter nun verbieten. Missstände lassen sich aber nicht einfach wegregulieren. Das gilt für zu hohe Mieten übrigens ebenso wie für zu niedrige Löhne. Besser als Eingriffe in Marktprozesse, die später weitere Eingriffe nach sich ziehen werden, besser als das Herumdoktern an Symptomen wäre die Suche nach den wahren Ursachen: In Deutschland entstehen seit vielen Jahren zu wenig neue bezahlbare Mietwohnungen. Neubauten sind zu häufig auf die oberen Segmente ausgerichtet. Das liegt - unter anderem - auch an den Ländern und Kommunen, die sich in den vergangenen Jahren aus dem sozialen Wohnungsbau zurückgezogen haben. Viele Gemeinden haben kommunale Siedlungen meistbietend verscherbelt, und etliche Länder nutzen Teile der für den Wohnungsbau bestimmten Gelder des Bundes lieber zur Sanierung ihrer Etats.
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