Rheinische Post: Kommentar
Vorsicht vor Kreml-Hilfe
= Von Godehard Uhlemann
Düsseldorf (ots)
Wenn Menschen geholfen werden kann, die hungern und dursten, die dringend ärztliche Hilfe benötigen oder kein Dach mehr über dem Kopf haben, dann muss man vorbehaltlos eingreifen. Doch in der Ost-Ukraine toben seit vielen Wochen erbitterte Kämpfe. Die Zentralregierung in Kiew sowie der Westen sehen Moskau als Kriegstreiber. Ihn haben sie mit Sanktionen belegt. Und ausgerechnet der Kreml empfiehlt sich nun als Retter in der Not. Er spielt sich als Nothelfer auf. Die Angst in der Ukraine ist verständlich, dass Moskau eine Friedensmission startet, die in Wirklichkeit eine getarnte Militärintervention ist und den ost-ukrainischen Aufständischen zugutekommt. Wer helfen will, soll das tun. Auch Moskau sollte da nicht ausgenommen werden. Doch der Kreml muss einsehen, dass seine Hilfe unter größtmöglicher Offenheit geschehen muss, um politischen Missbrauch und Missdeutung auszuschließen. Die Konvois könnten vom Roten Kreuz oder anderen humanitären Organisationen kontrolliert und begleitet werden. Moskau sollte das nicht ablehnen.
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