Rheinische Post: Kommentar
Teure Gasversorger
= Von Antje Höning
Düsseldorf (ots)
Beim Strom herrscht 15 Jahre nach der Liberalisierung gesunder Wettbewerb. Mehr als jeder dritte Kunde hat schon mal den Versorger gewechselt. Die Zeiten, in denen ein Oligopol den deutschen Markt unter sich aufteilte, sind vorbei. Beim Gas hingegen lässt der Wettbewerb weiter zu wünschen übrig. Die (unbegründete) Angst vor einer kalten Wohnung im Winter sitzt offenbar tief. Nur jeder vierte Verbraucher hat schon mal den Anbieter gewechselt. So viel Trägheit nutzen Versorger sofort aus und verkaufen ihr Gas zu anhaltend hohen Preisen, die weit über den gefallenen Börsenpreisen liegen. Insbesondere Eon und RWE sitzen noch auf ihren teuren Langfristverträgen mit den Russen, aus denen sie nur Stück für Stück herauskommen. Gas teuer einkaufen und billig verkaufen, ist kein rentables Geschäftsmodell - darum versuchen sie es mit dem Schröpfen der Verbraucher. Allerdings ist auch das keine nachhaltige Strategie. Je schneller die Verbraucher teuren Versorgern kündigen, desto mehr bares Geld sparen sie. Zugleich zwingen sie die Konzerne, sich endlich tragfähige Geschäftsmodelle zu suchen.
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