Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

Rheinische Post: Kommentar: Die Schwäche Europas ist Athens bester Freund

Düsseldorf (ots)

Das gab es bislang in der Geschichte des Währungsfonds nicht: dass ein entwickeltes Land seine Kredite nicht bedient. Doch Athen will auch dieses Tabu brechen. Eigentlich ist nun der D-Day gekommen, der Tag, an dem die Staatspleite ("default") offiziell festzustellen wäre. Doch Tsipras weiß, dass IWF-Chefin Lagarde sich Zeit lassen kann. Er genehmigt sich einfach den Zahlungsaufschub, den die Geldgeber ihm nicht mehr gewährten. Anarchie im Euro-Land. An den Börsen brach keine Anarchie aus. Statt des befürchteten schwarzen gab es nur einen grauen Montag. Aktienkurse spiegeln die Erwartungen der Marktteilnehmer - und diese haben die Staatspleite längst eingepreist. Zudem setzen sie auf die Europäische Zentralbank. Vielleicht intervenierte sie bereits gestern, der Euro stieg anstatt zu fallen. Vor allem will die EZB nicht der Drachentöter sein. Die Kanzlerin aber auch nicht. Und so enthielt ihr Mantra "Scheitert der Euro, dann scheitert Europa" gestern auch die Botschaft an Athen: Die Tür bleibt offen. Worüber sie verhandeln will, wenn die Griechen beim Referendum Nein zu den Reformen sagen, bleibt offen. Die Schwäche der Geldgeber, den Grexit nicht überzeugend anzudrohen, nutzt Tsipras gekonnt aus.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 29.06.2015 – 19:37

    Rheinische Post: Kommentar: Steuervorteil Lachen

    Düsseldorf (ots) - Karnevalisten sollen weniger Steuern zahlen und mehr Rente bekommen. Schon wieder ein Witz auf unsere Kosten? Doch bei dieser närrischen Forderung hört der Spaß auf. Oder? In den Genuss von Steuervorteilen kommen bereits Übungsleiter im Sport und in der Jugendarbeit. Ehrenamtlicher Einsatz sichert so manche Initiative, die Menschen in Not Hilfestellung gibt, die Betreuung von Kindern und Senioren ...

  • 29.06.2015 – 19:36

    Rheinische Post: Kommentar: Bald kein "Mord" mehr?

    Düsseldorf (ots) - Von Bismarck, selbst Jurist, stammt die launige Bemerkung, Gesetze seien wie Würste; man solle besser nicht dabei sein, wenn sie gemacht werden. Wer weiß, welche verderbliche "Ware" entstünde, wenn die Unterscheidung zwischen Totschlag und Mord künftig entfiele, wozu Strafrechtler Justizminister Heiko Maas raten. Ein Einheits-Tatbestand, etwa "Tötung eines anderen Menschen", hätte nicht mehr wie ...

  • 29.06.2015 – 16:45

    Rheinische Post: Richterbund begrüßt geplante Reform des Mord-Paragrafen

    Düsseldorf (ots) - Der Deutsche Richterbund (DRB) hat die Absicht zur Reform des Mord-Paragrafen begrüßt. "Die Vorschläge der Expertenkommission gehen in die richtige Richtung", sagte DRB-Chef Christoph Frank der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Es sei insbesondere zu begrüßen, dass die lebenslange Freiheitsstrafe als ...