Rheinische Post: Kommentar: Hollands Weckruf
Düsseldorf (ots)
Ministerpräsident Mark Rutte hat bei der Parlamentswahl in den Niederlanden triumphiert. Er hat seinem Land, aber auch ganz Europa gezeigt, dass populistische Worthülsen letzten Endes nicht überzeugen. Kontrahent Geert Wilders hatte solche Hülsen immer wieder in die Welt posaunt, schnitt aber deutlich schlechter ab, als man es ihm zugetraut hatte. Sein lächerliches Wahlprogramm, das auf einer DIN-A4-Seite Platz findet, war schon ein Beweis dafür, wie wenig Inhalt in Wilders' Aussagen steckte: alle Moscheen schließen, den Koran verbieten, Flüchtlinge nicht mehr ins Land lassen. Wilders schürte Angst. Politik war das nie, sondern Theater. Das spielte er zugegeben gut. Aber mit Theater gewinnt man in einem demokratischen Land keine Wahlen - nur mit Inhalten. Am Montag hatte Rutte die Parlamentswahl als Viertelfinale im Kampf gegen den Rechtspopulismus bezeichnet. Die Wähler in Frankreich (Halbfinale) und Deutschland (Finale) können es den Niederländern nun gleichtun und den Front National sowie die AfD zum Schweigen bringen.
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