Rheinische Post: Kommentar: Größenwahn im Revier
Düsseldorf (ots)
Die Bäume wuchsen 2010 in den Himmel: Mit dem Kauf der Steag werde man zur "größten kommunalen Erzeugungsplattform", jubelten die Stadtwerke. Das ließen sie sich 1,2 Milliarden Euro kosten. Ein stolzer Preis dafür, dass hinter den Stadtwerken klamme Revierstädte stehen. Gestern wurde erneut deutlich, dass sie sich verzockt haben. Ihre von der Landesregierung noch geschürten Hoffnungen, beim grünen Strom-Monopoly mitzumischen, zerplatzten. Die Steag hat gute Ingenieure, doch ihr Vorstandschef bis heute kein tragfähiges Konzept. Sein Plan besteht im Wesentlichen darin, Verluste zu verstecken und auf steigende Strompreise sowie staatlich organisierte Hilfe für Kohlekraftwerke zu hoffen. Das ist zu wenig. Eigentlich müsste die Steag jetzt massiv sparen, Gelder zusammenhalten und in die Zukunft investieren. Stattdessen greift sie in die Reserven, um Dividende an das Stadtwerke-Konsortium auszuschütten, das andernfalls unter dem Schuldendienst in die Knie gehen würde. Die Bürger von Dortmund bis Duisburg drohen einen hohen Preis für den kommunalen Größenwahn zu zahlen.
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