Rheinische Post: KOMMENTAR: China ist in der Pflicht
Düsseldorf (ots)
Von Martin Kessler
Kleine Länder oder Gruppen können bisweilen die ganze Welt in Atem halten. Das gelang den Attentätern vom 11. September, das schafft noch immer der Islamische Staat mit seinen Terrorbanden, und Nordkorea ist derzeit die größte Bedrohung für den Weltfrieden. Der gewissenlose kommunistische Diktator Kim Jong-Un vermittelt den Eindruck, dass er sein eigenes Volk opfern würde, um an der Macht zu bleiben. Und angesichts der desolaten Wirtschaftslage sind die Atomtests, mit denen der Jüngste des Kim-Clans Stärke demonstriert, die letzte Chance des Diktators, um von der Misere im eigenen Land abzulenken. Aufgehen kann die Strategie nicht. Denn nach dem Test einer Wasserstoffbombe, die 1000 Mal stärker als eine Hiroshima-Bombe ist, muss die Weltgemeinschaft reagieren. Besonnen, aber konsequent. In der Pflicht ist vor allem China, das alle diplomatischen und geheimdienstlichen Fähigkeiten mobilisieren muss, um einen Regimewechsel zu schaffen. Es ist die erste globale Herausforderung für die neue Führungsmacht. Ein Versagen hätte fatale Folgen.
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