Rheinische Post: Kommentar
Konturen statt Kleeblatt
= Von Michael Bröcker
Düsseldorf (ots)
Allmählich werden die Verhandlungen zur Bildung einer Jamaika-Koalition anstrengend, in der öffentlichen Debatte wurden in den vergangenen Tagen vor allem Posten und Positionen diskutiert: Die CDU beansprucht, der Kern der Koalition zu sein. Die FDP sagt, sie müsse das Finanzministerium besetzen, damit es was wird. Und die Grünen sagen, sie seien Vizekanzler. Die CSU will ohne Begrenzung der Zuwanderung gar nicht erst anfangen mit Koalitionsverhandlungen. Haben die alle was geraucht? (Dabei sollte es eigentlich in diesem Kommentar mal ohne Analogie zur Karibikinsel gehen!) Wer es ernst meint mit den Beratungen für eine Kleeblatt-Koalition, sollte die zentrale Kontur endlich freilegen. Will dieses Bündnis Ökonomie und Ökologie versöhnen? Wird dieses Bündnis die junge Generation im Blick behalten oder wird es eine milliardenschwere Ausgabenkoalition, die jeden Wunsch erfüllt? Soll es eine finanzielle Entlastung für Familien und Hilfen für Alleinerziehende, Pfleger, Erzieher geben? Einfache Grundsatzfragen, die man eigentlich nur mit Ja beantworten kann.
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