Rheinische Post: Kommentar
Teure Gutachten
= VON THOMAS REISENER
Düsseldorf (ots)
Dass eine Regierung externe Beratung einkauft, ist normal. Die Anzahl der von Schwarz-Gelb in Auftrag gegebenen Gutachten weicht auch kaum von den Gepflogenheiten der Vorgängerregierung ab. Kritikwürdig sind aber zwei Details. Erstens: Die von Rot-Grün eingekauften Beratungsdienstleistungen waren im Schnitt pro Auftrag fast 30 Prozent günstiger. Das ist mit Inflation allein nicht erklärbar. Offenbar hat Rot-Grün besser verhandelt. Zweitens: Schwarz-Gelb hat den Regierungsapparat seit Amtsantritt um mehr als 500 Stellen aufgebläht. Die kosten den Steuerzahler jährlich rund 20 Millionen Euro zusätzlich. Warum führen 500 zusätzliche Experten in den Ministerien nicht dazu, dass das Land mit weniger Gutachten auskommt? Gutachten können auch helfen, Kosten zu sparen. Wenn die Landesregierung am Ende ihrer Amtszeit aber trotz all der teuren Gutachten unter dem Strich mehr Geld als die Vorgängerregierung ausgegeben hat - und bislang ist das so -, hat sie ein grundsätzliches Problem. Die Hinweise darauf, dass sie nicht sparen kann oder will, mehren sich.
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