Rheinische Post: Kommentar: Kontrollverlust beim Computerspiel
Düsseldorf (ots)
Von Holger Möhle: Riskant trinken, riskant rauchen, riskant spielen. Jede Sucht hat ihre Symptome. In der digitalen Welt sind es Computerspiele, von denen die Gefahr ausgehen kann, dass Nutzer oder Gamer nach und nach dem schleichenden Gift erliegen, davon abhängig werden. Wie immer: Es kommt auch hier auf die Dosis an. Doch dass in Deutschland inzwischen fast eine halbe Million Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren so viel Zeit mit Spielen vor dem Computer verbringen, dass sie als suchtgefährdet oder gar süchtig gelten müssen, stimmt bedenklich. Höher, schneller, weiter gilt auch in der Welt der Computerspiele. Und teurer. Spiele wie Fortnite, Fifa oder Minecraft begeistern Millionen Kinder und Jugendliche weltweit. Dass es bei diesen zunächst kostenlosen Spielen um nichts geht, ist eine Mär.Es geht um Anerkennung, auch um Geschicklichkeit und am Ende auch um sehr viel Geld. Vor allem für die Spiele entwickelnde Industrie, die ihre jugendlichen Nutzer perfekt im Netz und somit im Spiel hält, sie dabei auch manipuliert - bis zum teilweise völligen Kontrollverlust. Computerspiele gehören zum Alltag der digitalen Epoche. Doch spielen muss Spaß machen, nicht abhängig.
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