Rheinische Post: Kommentar: Jetzt sind die Briten dran
Düsseldorf (ots)
Die Europäische Union hat sich in der leidigen Brexit-Frage äußerst flexibel gezeigt und den Ball mit der Verlängerung des Austrittstermins bis zum 12. April geschickt in das Feld der Briten zurückgespielt. Für Premierministerin Theresa May kommt es jetzt zum letzten Gefecht. In der nächsten Woche kann sie mit dem Verlängerungsvotum der EU ihre innerparteilichen Gegner noch einmal unter Druck setzen oder doch noch eine parteiübergreifende Mehrheit zur Rettung Großbritanniens gewinnen. Verliert sie die Abstimmung, sollte - oder besser - muss sie zurücktreten. Ihr Weg eines geordneten Brexit wäre gescheitert. Die Briten könnten dann mit einer neuen Regierung eine mindestens zweijährige Fristverlängerung beantragen. Denn einem ungeregelten Brexit hat das Parlament einen Riegel vorgeschoben. Beide Szenarien wären nicht das Schlechteste für Großbritannien. Fatal wäre nur eine weitere Verzögerung, eine Aussetzung der Abstimmung oder ein endloses Hangeln von Ausstiegstermin zu Ausstiegstermin. Dann würde auch Europa vom Brexit-Virus angesteckt.
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