Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

Rheinische Post: Kommentar: Ein falsches Signal

Düsseldorf (ots)

Es konnte Chinas Premier Li Keqiang nicht überraschen, dass Angela Merkel den Hongkong-Konflikt offen anspricht. Sie hat das schon immer so gemacht, wenn es darauf ankam. Gesichtswahrend, aber deutlich fordert sie auch nun den Dialog mit Demonstranten und die Wahrung der für die einstige britische Kronkolonie vereinbarten Freiheitsrechte. Li ärgert das, doch gerade in Zeiten des Handelskriegs mit den USA überwiegt für ihn das Interesse an guten Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland und Europa. Merkel bleibt da ein wichtiges Scharnier. Für ihre Kontinuität - und Berechenbarkeit - schätzt die chinesische Führung sie. Trotz allem. Wie erschreckend wenig Peking immer noch mit Meinungs- und Pressefreiheit anfangen kann, beweist der Versuch, in der Hauptstadt ansässige deutsche Journalisten von der Pressekonferenz mit Merkel und Li auszuschließen. Erst sollten sie gar nicht zugelassen werden, dann nur vier von ihnen. Schließlich wurden alle eingelassen, die gekommen waren. Aber einige hatten sich erst gar nicht auf den Weg zur Großen Halle des Volkes gemacht. Sie ist so riesig, dass man sich darin leicht verlaufen kann. Mehrere tausend Menschen haben dort Platz. Aber eine Handvoll Journalisten wird als Bedrohung empfunden. Die Folge: Im Ausland wird viel über diese Restriktion bekannt und in China nichts über Lis erste öffentliche Antwort zu Hongkong, wonach Peking an dem Grundsatz festhalte, dass die chinesische Sonderverwaltungsregion autonom regiert werde. Ein militärisches Eingreifen Chinas würde die Welt erschüttern und die Spirale der internationalen Probleme noch schneller drehen. Deeskalation ist klug. Peking sorgt mit seinem hilflosen Umgang mit Menschen des Wortes aber für neues Misstrauen. Wie dumm.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 06.09.2019 – 20:20

    Rheinische Post: Kommentar: NRW hat zu viele Krankenhäuser

    Düsseldorf (ots) - Die Reform der Krankenhauslandschaft ist überfällig. Etwa die Hälfte der rund 350 Häuser in NRW ist wirtschaftlich angeschlagen. Auch die medizinische Versorgungsqualität lässt vielerorts zu wünschen übrig. Etliche Kliniken bieten Behandlungen an, mit denen sie zu wenig Erfahrung haben. Andere finden kaum noch gute Ärzte und Pfleger. Die medizinischen Gerätschaften werden immer besser, aber ...

  • 06.09.2019 – 04:00

    Rheinische Post: Ann-Kathrin Kramer sieht keine Gleichberechtigung im Filmgeschäft

    Düsseldorf (ots) - Für Schauspielerin Ann-Kathrin Kramer (53) ist die deutsche Film- und Fernsehbranche noch weit entfernt von einer Gleichberechtigung. Der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag) sagte sie: "Es ist nicht einfach, Filme zu finden mit wirklich starken und auserzählten weiblichen Charakteren." ...