Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

Kommentar
Glaubenskampf um die Landwirtschaft = Von Jan Drebes

Düsseldorf (ots)

Mit einigem Abstand betrachtet erscheint der Streit zwischen Landwirten, Politik und Verbrauchern absurd. Denn im Ziel sind sich alle einig: Die Umwelt soll nicht zugrunde gehen, deutsche Landwirte sollen ihre Höfe künftig nicht ausschließlich für Touristen öffnen müssen, sondern sollen dort (auch) Lebensmittel produzieren und die Verbraucher wollen Produkte aus der Region auch ohne das Gehalt eines Managers bezahlen können. Doch der Weg dorthin ist lang. Und der Streit ist emotional bereits so aufgeladen, dass er sich zu einem Stadt-Land-Konflikt auszuwachsen droht.

In dieser Gemengelage ist es enorm schwierig, vernünftige Agrarpolitik zu betreiben. Doch dieses Problem jeder Landwirtschaftsministerin und jedes Landwirtschaftsministers ist hausgemacht. Denn zu lange ließen Bundes- und Landesregierungen eingeübte Arbeitsprozesse in der Landwirtschaft zu - wohlwissend oder zumindest ahnend, dass diese irgendwann die natürlichen Grenzen ganzer Ökosysteme sprengen würden. An diesem Punkt sind wir nach wissenschaftlichen Erkenntnissen jetzt angelangt. Jetzt muss alles schnell gehen und der Frust ist auf allen Seiten groß.

Dabei sind geeignete Dialogveranstaltungen und ein verbales Abrüsten die einzigen Gegenmittel, die daran kurzfristig etwas ändern können. Politiker, der Handel, die Landwirte und Einwohner aus Dörfern und Städten gehören an einen Tisch, möglichst niederschwellig, ohne Promi-Faktor. Wenn Menschen in einer Großstadt wissen, was im Umland für Betriebe existieren und welche Produkte von dort stammen, ist schon viel gewonnen. Bauern und Konsumenten müssen umdenken, die Politik muss bei Umweltauflagen härter bleiben und gleichzeitig die finanzielle Unterstützung für Landwirte umbauen. Denn im Ziel sind sich ja alle einig.

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 17.01.2020 – 20:37

    Kommentar / Banken und Sparer - Opfer der EZB-Politik = Von Georg Winters

    Düsseldorf (ots) - Deutschlands Geldhäuser sind keine Wohltätigkeitsvereine, die selbstlos Dienstleistungen erbringen, um Kunden froh zu machen. Es sind Unternehmen, die Geld verdienen wollen und sich neue Einnahmequellen erschließen müssen, wenn andere versiegen. Das sollte sich jeder vor Augen führen, der aus Prinzip über die Gebührenpolitik von Banken und ...

  • 17.01.2020 – 06:00

    RWE-Chef: Aktivisten sollen ihre Baumhäuser in Hambach abbauen

    Düsseldorf (ots) - Nach der Kohle-Einigung fordert RWE-Chef Rolf Martin Schmitz die Aktivisten auf, den Hambacher Forst zu verlassen. "Für die Aktivisten gibt es keinen Grund mehr, im Hambacher Forst zu bleiben. Es wird spätestens jetzt Zeit, dass sie dort endlich ihre Baumhäuser abbauen", sagte Schmitz der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag). Zum Zeitplan für den Tagebau Hambach sagte er: "Der Abbau in ...

  • 17.01.2020 – 00:00

    Uniper-Betriebsrat fordert Ausschluss von Kündigungen bei Steinkohle

    Düsseldorf (ots) - Der Uniper-Betriebsrat reagiert erfreut auf die Kohleeinigung: "Wir als Betriebsrat begrüßen die Aussagen der Politik, Datteln 4 in Betrieb zu nehmen und das Kraftwerk Schkopau bis 2034 in Betrieb zu lassen. Damit leistet Uniper einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz", sagte Holger Grzella, Betriebsrats-Chef der Uniper Kraftwerke GmbH, der ...