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Rheinische Post: CDU und Türkei

Düsseldorf (ots)

Von Reinhold Michels
Wahlkampf ist etwas anderes, als wenn Franziskaner Suppe 
austeilen. Deshalb hat ein versierter CDU-Wahlkämpfer wie Hessens 
Ministerpräsident Roland Koch Recht, wenn er seine Partei bedrängt, 
die politischen Alternativen nicht nur in der Wirtschafts- und 
Finanzpolitik, sondern auch zum EU-Beitritt der Türkei 
herauszustellen. Eine filigrane Redeweise reicht allein nicht aus, um
Hirn und Herz von unentschiedenen Wahlberechtigten zusätzlich zu 
aktivieren.
 Große Wahlkämpfer wie die Kanzler Adenauer, Brandt und Schmidt haben
in ihren erfolgreichen Kampagnen mit der rhetorischen Keule, 
zumindest dem groben Schnitzmesser gewirkt. Die Bundesrepublik hat es
gut überlebt. Die Wähler wurden geweckt, ohne dass ihre gar nicht so 
empfindlichen Seelen beweisbar zu Schaden gekommen wären.
 Bei der Antwort auf die Frage, ob die asiatisch-europäische Türkei 
in die EU gehört, sagen Kanzlerherausforderin Angela Merkel Nein und 
Kanzler Gerhard Schröder im Verein mit dem Grünen Joschka Fischer Ja.
Die Mehrheit der Wahlberechtigten denkt wie Merkel. Was liegt näher, 
als die grundverschiedenen Positionen zwischen Unionsparteien und 
Rot-Grün laut und unmissverständlich darzutun.

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