Rheinische Post: Wichtiger Besuch
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Heute vor 66 Jahren begann der Zweite Weltkrieg mit dem deutschen Überfall auf Polen. Am Ende lagen weite Teile Europas zerstört am Boden, und der Eiserne Vorhang trennte als Kriegsfolge den Kontinent in einen freiheitlich-demokratischen und einen autoritär-kommunistischen Block. Polen hat ihn vor 25 Jahren gesprengt, als es mit seiner Gewerkschaft Solidarnosc gegen das kommunistische Joch aufbegehrte: Die Polen haben sich um Europas Freiheit verdient gemacht. Sie war Voraussetzung für die weitere politische Integration im Rahmen der Europäischen Union. Die Deutschen müssen den Polen dankbar sein, denn ohne deren Mut bei der Freiheitsbewegung vor 25 Jahren wäre ein vereinigtes Deutschland Illusion geblieben. Bundespräsident Köhler weilt aus Anlass beider Gedenktage im Nachbarland. Der Besuch ist psychologisch richtig und politisch wichtig. Die Menschen müssen einander näher gebracht werden, ohne den unzulässigen Versuch einer Geschichtsumdeutung. Auch Deutsche haben Leid erfahren, auch bei ihnen gab es Opfer. Doch Ursache und Wirkung stehen dabei in einer Reihenfolge. Deutsche und Polen haben aufgrund ihrer Geschichtshypothek eine Versöhnungsaufgabe. Beispielhaft für andere Teile der Welt.
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