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Rheinische Post: Gesamtmetall-Präsident Kannegiesser: Betriebliche Bündnisse für Arbeit notfalls ohne Gewerkschaften

Düsseldorf (ots)

Der Präsident des Arbeitgeberverbands
Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, unterstützt die Pläne von Union 
und FDP, vom Tarifvertrag künftig ohne Zustimmung der 
Tarifvertragsparteien abweichen zu können. "Das ist für die Fälle 
notwendig, in denen sich die Gewerkschaften einer tariflichen Lösung 
verweigern und damit ein betriebliches Bündnis für Arbeit nicht 
zustandekommt", sagte Kannegiesser  der "Rheinischen Post" 
(Freitagsausgabe). Die Anwendung des Günstigkeitsprinzips sei aber 
nur bei einzelvertraglichen Lösungen sinnvoll, so Kannegiesser 
weiter. "Die von Union und FDP geplanten kollektiven Lösungen, die 
der Betriebsrat für den ganzen Betrieb aushandeln muss, sehen wir 
hingegen als kritisch an. Denn bei einer gesetzlichen  
Öffnungsklausel wird der Betriebsrat zu einer Tarifpartei 
aufgewertet, der über Löhne und Gehälter bestimmt, zusätzlich zu den 
ohnehin umfangreichen Mitbestimmungsrechten. Das halten wir für 
falsch." Union und FDP haben in ihren Wahlprogrammen eine Änderung 
des Günstigkeitsprinzips angekündigt. Beim Günstigkeitsprinzip soll 
künftig auch "nach unten" vom Tarifvertrag  abgewichen werden können,
wenn gleichzeitig Beschäftigung gesichert wird. In betrieblichen 
Bündnissen können Firmen schon jetzt abweichend vom Tarifvertrag 
Mehrarbeit oder Lohnkürzungen im Gegenzug zu Beschäftigungsgarantien 
vereinbaren, allerdings bislang nur
mit Zustimmung der Tarifparteien.

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