Rheinische Post: Kleine Schulen für die Kleinen
Düsseldorf (ots)
VON DETLEV HÜWEL
Die Landesregierung will offenbar kein Jota von ihrer Zusage abweichen, das Bildungswesen auf Vordermann zu bringen. Dazu gehört nicht nur die Ankündigung, 4000 zusätzliche Lehrer einzustellen (1000 davon gibt es bereits). Jetzt überrascht der Ministerpräsident mit der Ankündigung, auch kleine Schulen fortbestehen zu lassen. Nicht einmal Kleinstschulen mit nur einer Klasse pro Jahrgang sind für ihn ein Tabu. Die Schülerzahlen werden in den nächsten zehn Jahren zurückgehen, dennoch sollen möglichst viele Grundschulen weiter existieren. Wie passt das angesichts der großen Finanzmisere zusammen? Not macht erfinderisch. Die Regierung denkt anscheinend daran, gerade in ländlichen Regionen "Schul-Filialen" einzurichten. Das bedeutet, dass eine Grundschule mehrere "Ableger" in verschiedenen Orten bei gemeinsamer Schulleitung haben kann, so dass ein flächendeckendes Angebot garantiert wäre. Dies wäre zwar weit von einer Billig-Lösung entfernt, doch unsere Kinder sollten uns das wert sein. In ihr Vorhaben allerdings, die Schulbezirke aufzulösen, wird die Regierung viel Überzeugungskraft und noch mehr Geld investieren müssen. Denn der freie Wettstreit der Grundschulen, der damit ermöglicht werden soll, bedingt, dass die Problemschulen erst einmal personell und sachlich "aufgerüstet" werden. Ob das bis 2008 gelingen kann?
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