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Rheinische Post: Preis als Ansporn

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Der Friedensnobelpreis für die internationale Atomenergiebehörde 
in Wien ist ein ungedeckter Scheck in die Zukunft. Es ist gut, dass 
sich ihr Generaldirektor El Baradei zusammen mit seiner kompetenten 
Mannschaft um eine vor Atomwaffen sichere Welt kümmert. Dass sie aber
jemals frei von Atomwaffen sein wird, ist höchst unwahrscheinlich. 
Das Streben nach diesen Massenvernichtungswaffen ist ungebrochen. Die
Behörde verfügt nur über beschränkten Einfluss. Abrüstungsgespräche 
stagnieren, Verschrottung findet statt, doch gleichzeitig wird eine 
beängstigende Forschung hin zur Verkleinerung bei gesteigerter 
Zerstörungskraft betrieben. Friedensforscher befürchten in den 
kommenden 15 Jahren ein Anwachsen der Zahl der Atombombenstaaten auf 
über 20. Keine gute Perspektive für eine friedvolle Welt. Die Vergabe
des Preises nach Wien findet 60 jahre nach Abwurf der beiden 
Atombomben auf Japan statt. Dies ist noch einmal ein Hinweis auf die 
schreckliche Zerstörungskraft von Nuklearsprengsätzen. Bis heute sind
ihre Wirkungen spürbar. Der Friedensnobelpreis ist daher keine 
Auszeichnung für Erreichtes, er ist vielmehr Ansporn, daran zu 
arbeiten, solche Gräuel nie mehr erleben zu müssen.

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