Rheinische Post: Hoffnung im Irak
Düsseldorf (ots)
Von Sven Gösmann
Während diese Zeilen gelesen werden, bastelt gewiss irgendwo im Irak wieder ein Mörder an einer Autobombe. Und doch ist das Referendum über die irakische Verfassung ein zartes Zeichen der Hoffnung. Die Mehrheit der Iraker hat sich für die demokratische Verfassung ausgesprochen. Dazu gehörte mehr Mut als in westlichen Wahlkabinen. Bedroht von der Gefahr, Opfer fanatischer Attentäter zu werden, haben Menschen ihre Stimme für die Demokratie abgegeben und sie so gegen den Terror erhoben. Das beweist, dass die Terroristen Außenseiter sind, mit einer nach Tausenden, nicht nach Millionen zählenden Anhängerschaft. Vom Referendum geht auch eine Botschaft an die Ordnungsmacht USA aus: Die Bush-Regierung muss endlich eine belastbare Perspektive für die Zukunft des Irak entwickeln. Dazu gehört auch, dass sie Iraks Diktator Saddam Hussein von Mittwoch an einen fairen Prozess garantiert. Viele Iraker werden aufmerksam beobachten, wie mit ihrem Peiniger verfahren wird. So kann das Verfahren gegen Saddam ein Musterprozess werden - für den rechtsstaaatlichen Umgang mit Nichtdemokraten. Das wäre dann noch ein Zeichen der Hoffnung aus dem Irak.
Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell