Rheinische Post: Preiswert statt billig
Düsseldorf (ots)
Von Thomas Seim
In diesen Tagen werden Urteile gesprochen über einen Lebensmittelskandal. Es ist noch nicht so lange her, als wir uns vor Ekel schüttelten über Meldungen von verdorbenem Hackfleisch. Jetzt sind Strafen beantragt, werden Urteile gesprochen: Neun Monate auf Bewährung für den Drahtzieher, geringe Geldstrafen für Mittäter. Müssen wir uns da wundern, dass die abschreckende Wirkung für verbrecherische Nachahmer gering bleibt? Keine Frage: Es gibt einen rücksichtslosen Preiskampf der Branche. Je billiger, je besser - so handelt der Verbraucher. Das ist ein Trugschluss. Die Sorglosigkeit im Umgang mit Billig-Lebensmitteln ist erschreckend. Aber Verbraucher sind auch das schwächste Glied in der Kette. Anders als Einkaufsmärkte mit beherrschender Stellung können sie Herkunft und Zustand der Waren kaum kontrollieren. Deswegen kommt dem Handel besondere Verantwortung zu, die verbrecherischen Praktiken verantwortungsloser Produzenten zu unterbinden. Er sollte sie wahrnehmen. Denn am Ende haben die Kunden doch wieder die Macht. Auch die, die schwarzen Schafe aus dem Markt zu drängen. Preiswert statt billig - das ist ein Markenzeichen für gute Händler. Und für gute Kunden. Gerade bei Lebensmitteln.
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