Rheinische Post: Kassen-Freiheit Von ANNETT URBACZKA
Düsseldorf (ots)
Am Anfang war der reflexartige Protest: Ein Tarifmodell mit Wahlmöglichkeit und Selbstbeteilung für die freiwilligen Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung das dürfe es nicht geben. Die privaten Krankenversicherer (PKV) fürchteten um neue Kunden, weil sich für die freiwillig Versicherten ein Wechsel finanziell nicht mehr lohnen könnte. Und die gesetzlichen Versicherer (GKV) fürchteten um das Solidarprinzip, weil solche Modelle vorrangig für gesunde und gesundheitsbewusste Kunden interessant seien.
Die Proteste aus dem Jahr 2002, als die Techniker Kasse ihr Modellprojekt mit einem Selbstbehalt-Tarif plante, sind verklungen. Doch jetzt gibt es Nahrung für eine neue Diskussion. Denn die Kasse hat erste Projektergebnisse vorgestellt: Die Versicherten sparen, ein großer Teil bleibt der GKV treu, und das Tarifmodell geht nicht zu Lasten chronisch oder schwerkranker Patienten. Das haben Wissenschaftler ermittelt,die das Modellprojekt begleitet haben.
Hoffentlich steht am Ende eine sachliche Auseinandersetzung um mehr Wettbewerb, um Entscheidungsfreiheit für mündige Versicherungskunden. Denn wenn solche Modelle das Kostenbewusstsein im Gesundheitssystem stärken, profitieren alle.
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