Rheinische Post: Konzertierte Aktion Von THOMAS WELS
Düsseldorf (ots)
Die große Koalition in Berlin wirft weitere Schatten, als viele ahnen. Es ist alles andere als ein Zufall, dass ausgerechnet der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) auf dem Zukunftskongress der NRW-CDU die Lobrede auf den Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) hält. Was in früheren Zeiten als kuriose Idee erschienen wäre, ist in Zeiten der großen Koalition eine hilfreiche Kooperation.
BDI-Präsident Thumann war von Anfang an kein neoliberaler Lautsprecher. Die ruhige Argumentation ist sein Schwert. Dass Thumann so sehr auf die Gewerkschaften zugeht, ist ein Paradigmenwechsel. Aus gegenseitigen Einladungen in Gremiensitzungen sind regelmäßige Treffen geworden - unter Ausschluss der Öffentlichkeit, was etwas über die Ernsthaftigkeit des Anliegens sagt. Der Vergleich mit der Großen Koalition'67, als die Konzertierte Aktion erfunden wurde, um vereint die Wirtschaft voran zu bringen, drängt sich auf: Es geht nur gemeinsam, lasst uns daran arbeiten - ein vernünftiges Motto in großkoalitionären Zeiten. Es ist auch der Tatsache geschuldet, dass bei der Bundestagswahl Liberales nicht verfing. Das weiß auch Jürgen Rüttgers. Der Zukunftskongress in NRW ist ein deutliches Signal.
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