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Rheinische Post

Rheinische Post: Das Gewinnspiel um den Strom

Düsseldorf (ots)

Von Martin Kessler
In einer Marktwirtschaft kräftig Gewinn zu machen, ist nicht 
verwerflich. Wer innovative und gefragte Produkte herstellt oder mit 
neuen Produktionsverfahren Kosten spart, darf sich zu Recht über die 
Früchte seiner Arbeit freuen.
In der Energiewirtschaft liegen die Dinge etwas anders. Da es 
unwirtschaftlich ist, zwei Netze nebeneinander zu bauen, besteht hier
trotz des Wettbewerbs um den Endkunden gewissermaßen ein natürliches 
Monopol. Die Anbieter auf dem Strom- und Gasmarkt haben also einen 
erheblichen Preissetzungsspielraum.
In jüngster Zeit mehren sich die Anzeichen, dass sie ihre Marktmacht 
kräftig ausnutzen. Zwar geht der größte Teil der Preissteigerung auf 
das Konto höherer Rohstoffkosten. Und auch die gestiegene Nachfrage 
nach Strom in anderen europäischen Ländern zieht die Preise nach 
oben. An diesem Prozess verdienen aber vor allem die großen Vier der 
Strombranche kräftig mit.
Wenn die Politik die Gewinne jetzt zum Teil begrenzt, handelt sie 
nicht marktwidrig. Die Aktionen des hessischen Wirtschaftsministers 
und auch seiner Ressortkollegin in Nordrhein-Westfalen sind 
berechtigt. Die beiden haben die Preiserhöhung übrigens nicht rundweg
verboten, sondern verlangen lediglich Abstriche oder bessere 
Begründungen. Das ist im Interesse der Stromkunden.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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