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Rheinische Post: Blaues Auge?

Düsseldorf (ots)

von Georg Winters
Juristen könnten vermutlich endlos darüber streiten, ob 
Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann bei der Übernahme durch Vodafone 
Mannesmann-Vermögen veruntreut hat. Aber wen interessierte das noch, 
wenn der zweite Prozess gar nicht statt fände, weil sich alle vorher 
einig wären?
Die Deutsche Bank vermutlich am wenigsten. Kommt ihr oberster Manager
Ackermann mit einem blauen Auge davon, wird sie das lächelnd 
quittieren, für ihren Spitzenmann die Geldbuße zahlen und zur 
Tagesordnung übergehen. Sie müsste sich keine Gedanken machen, wer 
die Lücke schließen könnte, die Ackermann im Falle einer Verurteilung
hinterließe, und sie müsste nicht mit dem Makel leben, einen 
Kriminellen an der Spitze gehabt zu haben.
Mit der Bank hat auch Ackermann selbst, der vor drei Wochen noch 
aussah wie der große Verlierer, wieder eine bessere Perspektive. 
Egal, wie lange sein Vertrag bei der Deutschen Bank läuft  wenn er 
ohne Vorstrafe aus der Affäre rauskommt, kann er sich mit 60 beruhigt
anderen Aufgaben zuwenden. In nicht allzu ferner Zeit würde die Welt 
Mannesmann als eine unerquickliche Episode im Leben des Managers zur 
Kenntnis nehmen. Die Deutsche Bank dagegen ist nachhaltig von 
Ackermann geprägt worden.

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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