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Rheinische Post: Unterwegs mit Ruhrgas-Tours - Von SVEN GÖSMANN

Düsseldorf (ots)

Die Beziehungen zwischen kommunalen
Volksvertretern und regionalen Energieversorgern gehören zu den viel 
zu selten vom Licht der Öffentlichkeit bestrahlten Grauzonen der 
Politik. Auch deshalb verschwindet häufig die gebotene Distanz 
zugunsten klebriger Nähe. Traurige Beispiele aus der Vergangenheit 
gibt es viele. Möglich, dass mit den durch Eon Ruhrgas finanzierten 
Reisen von NRW-Kommunalpolitikern ein neues hinzukommt.
Falls der Verdacht der Kölner Staatsanwaltschaft zutrifft, wäre 
der eigentliche Auftrag der betroffenen Kommunalpolitiker ad absurdum
geführt worden: Wer sich Lustreisen ins europäische Ausland bezahlen 
lässt, fällt als Kontrolleur des Unternehmens aus, in dessen 
Aufsichtsrat er sitzt.
Das ist im doppelten Sinne fatal. Nur einen Tag vor Bekanntwerden 
der Reise-Affäre hatte das Bundeskartellamt die Gas-Lieferverträge 
des Essener Konzerns mit zahlreichen deutschen Stadtwerken für 
rechtswidrig erklärt. Sie hätten "marktabschottend und preiserhöhend"
gewirkt, urteilte die Aufsichtsbehörde. Millionen Gasverbraucher, die
unter ständig steigenden Preisen leiden, ahnen das schon länger. Seit
gestern besteht der begründete Verdacht, dass die Politik an dieser 
Preistreiberei nicht so unschuldig ist, wie sie gern behauptet. Denn 
zur Vorteilsnahme gehört immer einer, der den Vorteil gewährt  und 
einer, der ihn annimmt.

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Telefon: (0211) 505-2303

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