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Rheinische Post: Palästinenser wählen Probleme

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Die absolute Mehrheit für die radikal-islamische Hamas ist in 
freien Wahlen zustande gekommen. Demokraten haben den Willen der 
Palästinenser zu respektieren, sonst verraten sie ihre eigenen 
Grundsätze. Doch damit ist es nicht getan, denn Hamas ist auch eine 
Terrororganisation und die lässt sich in kein rechtsstaatliches 
Denken einbeziehen. Für den politischen Kontakt nach außen muss sich 
die Hamas häuten, sie muss ihre Gewaltideologie aufgeben, sonst 
findet sie weder in Israel noch anderswo Gesprächspartner. Und die 
sind notwendig, ansonsten liegt der nahöstliche Friedensprozess lange
auf Eis. Er würde jämmerlich erfrieren.
Der Sieg der Radikalen bereitet auch vielen Palästinensern Sorge. 
Droht nun eine Radikalisierung der Gesellschaft in einem strengen 
Gottesstaat? Das würde die Sozialprobleme verschärfen, denn die 
Palästinenser sind auf Geld des Auslands angewiesen. Die EU zahlt 
ihnen zur Aufrechterhaltung ihrer Autonomie Millionenbeträge. Doch 
das geht nicht mit einer Regierung, die Terror gegen Israel ausübt. 
Die Israelis werden am 28. März ein neues Parlament wählen. Noch 
werden die besten Chancen der neuen Scharon-Partei Kadima eingeräumt,
die auf Zugeständnisse an die Palästinenser bedacht ist. Doch die 
Radikalisierung durch den Machtübergang auf Hamas kann auch auf 
israelischer Seite Kräfte stärken, die auf Abgrenzung und harte Hand 
setzen.

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