Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

Rheinische Post: Abschied von Johannes Rau

Düsseldorf (ots)

Von Sven Gösmann
Johannes Rau ist tot. Für mehr als einen Moment hat das politische
Deutschland gestern den Atem angehalten. Zu wichtig ist der frühere 
Bundespräsident und NRW-Ministerpräsident für die vergangenen 
Jahrzehnte dieser Republik gewesen.
Rau hat viele Spuren über seine Zeit hinaus hinterlassen. In NRW, 
seiner Machtbasis und bis auf die letzen Jahre seines Lebens auch 
seine Heimat, hat er entscheidende Weichen gestellt: in der 
Bildungspolitik, im Schaffen eines Wir-Gefühls für das schwierige 
Bindestrich-Land Nordrhein-Westfalen.
Lange verstand er es, über sich andeutende Verwerfungen an Rhein und 
Ruhr hinweg zu lächeln und Optimismus zu verbreiten. Manchen Konflikt
trug er gar nicht oder zu spät aus - da war er ganz auf Versöhnung 
erpichter evangelischer Christ. Das rächte sich, als Rau schließlich 
unschön aus dem Ministerpräsidenten-Amt gedrängt wurde, um einer 
weitaus erfolgloseren Politikergeneration Platz zu machen. Restlos 
verwunden hat Rau das nie. Und nutzte doch die größte Niederlage 
seines Lebens, im Kuhhandel mit der SPD-Spitze die Staatskanzlei in 
Düsseldorf gegen Schloss Bellevue in Berlin einzutauschen: endlich 
Bundespräsident. Sein neues Amt füllte er gut aus, und dieses Amt 
erfüllte ihn.
Johannes Rau hat sich um Deutschland, verdient gemacht. Dieses 
Urteil, man weiß es, hätte den Patrioten Rau mit Stolz erfüllt.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 26.01.2006 – 20:30

    Rheinische Post: Palästinenser wählen Probleme

    Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann Die absolute Mehrheit für die radikal-islamische Hamas ist in freien Wahlen zustande gekommen. Demokraten haben den Willen der Palästinenser zu respektieren, sonst verraten sie ihre eigenen Grundsätze. Doch damit ist es nicht getan, denn Hamas ist auch eine Terrororganisation und die lässt sich in kein rechtsstaatliches Denken einbeziehen. Für den politischen ...

  • 26.01.2006 – 19:09

    Rheinische Post: Wolffsohn: Frieden geht auch mit Hamas

    Düsseldorf (ots) - Der Historiker Michael Wolffsohn sieht im Sieg der Hamas-Partei in den Palästinensergebieten keine Bedrohung für den Friedensprozess im Nahen Osten. "Der Friedensprozess ist nicht am Ende", sagte der 58-Jährige der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). "Die Hamas hat im Wahlkampf erstmals deutlich gemäßigtere Töne angeschlagen und damit angedeutet, dass sie ...

  • 26.01.2006 – 18:35

    Rheinische Post: Londoner Institut kritisiert Scholz' Atom-Vorstoß

    Düsseldorf (ots) - Die Überlegungen des CDU-Politikers Rupert Scholz, Deutschland solle über eigene Atomwaffen für den Kampf gegen Terrorstaaten verfügen, stößt beim Internationalen Institut für Strategische Studien (IISS) in London auf massive Kritik: Solche Vorschläge seien "lächerlich" und an den Haaren herbeigezogen", sagte IISS-Atomwaffen-Experte Mark Fitzpatrick, der "Rheinischen Post" ...