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Rheinische Post: Schwarzer Tag, schwarzer Peter - von ANTJE HÖNING

Düsseldorf (ots)

So schnell kann es gehen: Als im Dezember die
Arbeitslosigkeit überraschend gering ausfiel, machte 
CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla hierfür gleich den Merkel-Faktor 
verantwortlich. Nun ist die Arbeitslosigkeit überraschend stark 
gestiegen, nun will Pofalla davon natürlich nichts mehr wissen. Statt
dessen schiebt er die fünf Millionen Arbeitslosen Rot-Grün in die 
Schuhe. So schnell hat sich selten ein Politiker unglaubwürdig 
gemacht.
Mein Aufschwung, deine Arbeitslosen - genau von diesem 
Schwarze-Peter-Spiel haben die Bürger genug. Erst recht an diesem 
schwarzen Tag, an dem die Arbeitslosigkeit wieder über fünf Millionen
liegt. Die Bürger wollen endlich mehr Arbeitsplätze. Und die werden 
sie in diesem Jahr noch nicht in großer Zahl bekommen. Zwar scheint 
im Süden Deutschlands der Beschäftigungsabbau gestoppt. Doch damit 
flächendeckend Jobs entstehen, muss die Wirtschaft stärker wachsen 
als die prophezeiten 1,75 Prozent. Das sollte die große Koalition den
Bürgern offen sagen. Sonst kann sie nur wenig Verständnis für 
dringend nötige Reformen erwarten, wie die Gesundbeter von Rot-Grün 
bitter erfahren mussten. Die Reformen fangen bei der Rente mit 67 an 
und hören bei der Gesundheit nicht auf. Schließlich ist das wahre 
Ausmaß der Arbeitsmarkt-Tragödie viel größer als selbst die fünf 
Millionen zeigen: Fast zwei Millionen Menschen stecken in 
Ein-Euro-Jobs, ABM und Co.

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