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Rheinische Post: Volkswagen kauft sich frei

Düsseldorf (ots)

Von Annett Urbaczka
Europas größter Autobauer, Volkswagen, schleppt eine riesige 
Altlast mit sich herum: Experten schätzen, dass - gemessen am Absatz 
- bis zu 30.000 Beschäftigte zu viel in den deutschen Werken 
arbeiten. Denn die Wolfsburger haben nicht früh genug auf die 
sinkende Nachfrage reagiert, die das so wichtige Geschäft mit der 
Mittelklasse hat einbrechen lassen. Sie haben ihre Modellpalette 
nicht frühzeitig modernisiert und weder beim Lohnniveau noch beim 
Personaleinsatz angesetzt, als ein Sparkurs noch ein sanfter hätte 
sein können. Jetzt bleiben dem Konzern nur noch teure 
Altersteilzeit-Modelle, um die hohen Kosten in den Griff zu bekommen.
Doch die zahlt der Autobauer glücklicherweise allein. Vor einigen 
Jahren noch hätte ihnen der Staat beim Personalabbau unter die Arme 
gegriffen: mit großzügigen Unterstützungen für ältere Arbeitslose und
vollen, mit guten Renten auch dann, wenn die Arbeitnehmer vor dem 
gesetzlichen Rentenalter ihre Altersbezüge beantragt hätten. Ein 
solcher Missbrauch des Sozialstaates ist heute nicht mehr möglich. 
Denn angesichts leerer Kassen in den Sozialsystemen wollen und können
die Politiker den Sparkurs der Unternehmen nicht länger finanzieren. 
Gut so: Denn die freuen sich nach dem Personalabbau wieder über 
steigende Renditen - und die entlassenen Mitarbeiter müssen sich in 
der Realität von Hartzx0fIV behaupten oder mit weniger Rente 
auskommen.

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